Anmerkungen und Hinweise zum Bau Historischer Schiffsmodelle /5
Nach den Schiffen des 17. Jahrhunderts ein Blick auf die Schiffe des 18. Jahrhunderts. Bis 1703 erreichten diese ihre schönste und aufwendigste Ausschmückung.
Schön langsam aber wurde das Geld knapp und so beschloss die Marinekomission 1703 die aufwendigen und teuren Dekorationen zu reduzieren. Zuerst wurden die
Stückpfortenkränze der Oberdeckstückpforten abgeschafft und auch die Schnitzereien an den Querschotten von Kuhl und Achterdeck. Ab 1706 wurden auch die Stückpfortenringe der Stückpforten des Achterdecks verboten. Man sieht sie zwar noch auf einigen Plänen auf den Schiffen selbst wurden sie icht mehr angebracht.
Natürlich gibt es auch von Schiffen des 18. Jahrhunderts Baukästen. Vor allem von Schiffen die Admiral Nelson kommandierte ( Agamemnon , Vanguard, und der
Victory), aber auch einer Menge anderer berühmter Schiffe. Mein Hinweis dazu - von vielen diesen Schiffe existieren noch die Originalpläne und teilweise auch die
Modelle im National Maritime Museum in Greenwich. Leider sind viele Werftpläne, vor allem wenn mehrere Schiffe nach dem gleichen Plan gebaut wurden, ohne der Dekoration des Heckspiegels und der Galionsfigur. Daher sind manche Dekorationen bei Baukastenmodellen mit Vorsicht zu betrachten. Nicht nur weil die Dekorationen reine Fantasie sein können, sondern auch weil die Heckspiegel im Gesamtbild nicht den Heckspiegeln der Zeit entsprechen. Vor allem die Seitenfiguren
( Quarterpiece) sind bei den Baukästen der englischen Linienschiffe des 18. Jahrhunderts leider am falschen Platz - auf der Spiegelplatte und nicht wie bei den Originalen seitlich als Übergang zu den Seitentaschen. Ich möchte daher einige Heckspiegel vorstellen die Modelle befinden sich im NMM in Greenwich
100 guns 1719 100 guns 1720 70 guns 1735 100 guns 1756 100 guns 1765 74 guns ca 1780 74 guns 1795
Natürlich sind die Galionsfiguren genauso interessant da sie sich ebenfalls wie die Heckspiegel im Laufe der Zeit veränderten. Auch dazu einige Bilder
Royal George 1715 Britania 1719 Victory 1737 Royal Gerge 1756 Victory 1765 74 guns Bellona 1770 80 guns 1780
Ich möchte noch anmerken dass es sinnvoller ist ein Modell nach einem Originalplan zu bauen, auch wenn dass das Modell dann eben keinen „ Berühmten Namen „ trägt. Somit komme ich zum wichtigstenTeil meiner Hinweise zu den Orginal Plänen. Die Pläne die im National Maritime Museum angeboten werden sind im
Maßstab 1:48 und kosten 70 Pfund plus der Zustellgebühr. Man kann also um ca 100 Euro einen Originalplan bekommen. Zusätzlich werden in der Online Collection
des Museums viele Modelle gezeigt die wichtige Details, die man zum Bau benötigt, enthalten. Der Nachteil ist, dass es fast keine Pläne der Schiffe des 17.
Jahrhunderts gibt. Eine kleine Auswahl der Museumspläne möchte ich auf der nächsten Seite vorstellen.
Fotos National Maritime Museum - bearbeitet von Willi Meischl
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