Royal Katherine - der Plan von 1966
Der Plan der ROYAL KATHARINE von Schwall - und die dadurch entstehenden Fehler beim Bau eines Modells
Da doch viele das Modell der Royal Katherine bauen, oder bauen wollen, möchte ich wie beim Gemälde auf die Problematik des Schwall Plans eingehen.
Der Plan zeigt wie das Gemälde die Royal Katherine mit drei durchgehend bestückten Batteriedecks. Leider entsprechen die Rumpflinien nicht den
Englischen Dreideckern um 1660, wie vergleiche mit Werftmodellen aus diesem Zeitraum zeigen. Der Rumpf ist im Vor - und Achterschiff zu völlig,
wodurch eine zu flache Krümmung der untersten Barkhölzer entsteht. Im Gegensatzt zum Gemälde von Humphrey Vale zeigt der Schwall Plan eine von
den englischen Schiffen abweichende Form der Seitengalerie (Seitentasche) und ebenso wie das Gemälde nur eine Fensterreihe. Bevor ich noch näher
auf den Plan eingehe, möchte ich noch einiges zum Modell der Royal Katherine von Hans Hawlan anmerken. Obwohl es bereits 40 Jahre her ist und ich
den Plan nur kurz gesehen habe, kann ich mich erinnern, dass ich damals Hans Hawlan auf die Unstimmigkeiten im Plan hingewiesen habe. Da der Rumpf
bereits bis auf die Dekorationen fertigestellt war, konnte er leider keine Änderungen mehr vornehmen. Er baute es also mit wunderschönen handgeschnitzten
Dekorationen fertig. Sein nächstes Modell die MORDAUNT wurde aber dann von ihm nach Zeichnungen von Vande Velde und Fotos vom Werftmodell
im NMM konstruiert und gebaut. Zurück zum Plan; ich möchte noch einen gravierenden Fehler aufzeigen. Der Plan zeigt nicht wie alle zeitgenössischen
Modelle ein verziertes Kuhlschott zum Achtedeck, sondern eine Brücke vom Achterdeck zum Großmast, die es zu dieser Zeit nicht gab.
Zum Abschluss noch einige Anmerkungen zu der Frauenfigur am Heckspiegel. Bei der Verzierung des Heckspiegels im Plan erinnere ich mich, dass die
Hauptfigur der Royal Katherine im unteren Bereich der Figur eine für mich nicht zuzuordnende Dekoration zeigte, die eher einem Zahnrad, als einem barocken
Dekorelement ähnlich sah. Meine Nachforschungen ergaben, dass es sich bei der von Schwall gezeichneten Frauenfigur, nach dem Gemälde von Vale, um
Katharina von Alexandrien handeln könnte, die als Märtyrin mit einem Rad, dass am Aussenrand mit scharfen Klingen versehen war, gefoltert und danach
enthauptet wurde. Diese Heilige wird mit Krone Schwert und Folterrad in zeitgenössischen Abbildungen dargestellt. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass
Charles II. seine Gattin als Märtyrin am Heck der Royal Katherine haben wollte, wird diese Interpretation der Frauenfigur wohl unzutreffend sein und die
Vande Velde Zeichnung von Katherine von Braganza als Jutitia dem Symbol für Gerechtigkeit wohl eher zutreffen.
Der Plan zeigt wie das Gemälde die Royal Katherine mit drei durchgehend bestückten Batteriedecks. Leider entsprechen die Rumpflinien nicht den
Englischen Dreideckern um 1660, wie vergleiche mit Werftmodellen aus diesem Zeitraum zeigen. Der Rumpf ist im Vor - und Achterschiff zu völlig,
wodurch eine zu flache Krümmung der untersten Barkhölzer entsteht. Im Gegensatzt zum Gemälde von Humphrey Vale zeigt der Schwall Plan eine von
den englischen Schiffen abweichende Form der Seitengalerie (Seitentasche) und ebenso wie das Gemälde nur eine Fensterreihe. Bevor ich noch näher
auf den Plan eingehe, möchte ich noch einiges zum Modell der Royal Katherine von Hans Hawlan anmerken. Obwohl es bereits 40 Jahre her ist und ich
den Plan nur kurz gesehen habe, kann ich mich erinnern, dass ich damals Hans Hawlan auf die Unstimmigkeiten im Plan hingewiesen habe. Da der Rumpf
bereits bis auf die Dekorationen fertigestellt war, konnte er leider keine Änderungen mehr vornehmen. Er baute es also mit wunderschönen handgeschnitzten
Dekorationen fertig. Sein nächstes Modell die MORDAUNT wurde aber dann von ihm nach Zeichnungen von Vande Velde und Fotos vom Werftmodell
im NMM konstruiert und gebaut. Zurück zum Plan; ich möchte noch einen gravierenden Fehler aufzeigen. Der Plan zeigt nicht wie alle zeitgenössischen
Modelle ein verziertes Kuhlschott zum Achtedeck, sondern eine Brücke vom Achterdeck zum Großmast, die es zu dieser Zeit nicht gab.
Zum Abschluss noch einige Anmerkungen zu der Frauenfigur am Heckspiegel. Bei der Verzierung des Heckspiegels im Plan erinnere ich mich, dass die
Hauptfigur der Royal Katherine im unteren Bereich der Figur eine für mich nicht zuzuordnende Dekoration zeigte, die eher einem Zahnrad, als einem barocken
Dekorelement ähnlich sah. Meine Nachforschungen ergaben, dass es sich bei der von Schwall gezeichneten Frauenfigur, nach dem Gemälde von Vale, um
Katharina von Alexandrien handeln könnte, die als Märtyrin mit einem Rad, dass am Aussenrand mit scharfen Klingen versehen war, gefoltert und danach
enthauptet wurde. Diese Heilige wird mit Krone Schwert und Folterrad in zeitgenössischen Abbildungen dargestellt. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass
Charles II. seine Gattin als Märtyrin am Heck der Royal Katherine haben wollte, wird diese Interpretation der Frauenfigur wohl unzutreffend sein und die
Vande Velde Zeichnung von Katherine von Braganza als Jutitia dem Symbol für Gerechtigkeit wohl eher zutreffen.
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Willi Meischl (schifferlbauer)